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6: Hilfe in Gatsiglokopé

367 Menschen konnten wir bereits versorgen! Ich finde dies klasse und wir als Team arbeiten super zusammen. Jetzt geht unsere Tour weiter in weniger zivilisierte Regionen. Das Team gibt mir vorher die Instruktion, mich auf deutlich mehr Armut einzustellen. Menschen ohne Kleidung, in Lehmhütten und mit zum Teil schweren Erkankungen.
Eigentlich wollten wir bereits am Donnerstag - also gestern - nach Gatsiglokopé fahren. Wir sind früh aufgestanden und haben uns auf den Weg gemacht, doch als wir gegen 8 Uhr ankommen sind bereits die meisten Einwohner auf ihren Feldern, um die Mittagssonne zu umgehen. Der Dorfchef hatte uns deutlich früher erwartet, doch wir vereinbaren einen neuen Termin für heute. Wir müssen ca. 3 Euro an einen Dorfbewohner zahlen, der für uns die Nachricht verbreitet, dass wir einen Tag später noch einmal vorbeikommen werden (diesen Beitrag müssen wir in jedem Dorf an eine Person entrichten).
Doch als wir heute morgen gegen 6 Uhr eintreffen und unser Material auspacken, kommt zunächst niemand. In 2 1/2 Stunden kommen leider nur 13 Patienten zu uns, der Rest des Dorfes sitzt teilweise vor ihrem Hauseingang und betrachtet und kritisch. Man sagt mir, dass man der Medizin hier nicht so traut und unter anderem auch Angst hat, ich käme von einem Pharma-Unternehmen und würde Medikamente an ihnen testen. Eine erschreckende Information für mich, denn dies wäre das letzte, was ich menschlich vertreten könnte. Besondere Angst habe man dabei auch vor allem davor, ich würde Medikamente geben, die unfruchtbar machen und so vor afrikanischer Überbevolkerung schützen.
Auch wenn wir nur 13 Personen visitiert haben und alle etwas enttäuscht sind trotz unserer Bemühungen, finde ich es wichtig, diejenigen die zu uns gekommen sind „mitzunehmen“ und das Vertrauen in die Medizin wieder herzustellen. So kommen bei zukünftigen Projekten hier wahrscheinlich mehr Personen, da die Nachricht über unser Handeln im Nachhinein im Dorf erzählt wird.