Gestern sind wir nach Kévé aufgebrochen, wo wir nun 4 Nächte übernachten werden. Leider hat unser Auto bei der Anfahrt den Geist aufgegeben (glücklicherweise noch in der Hauptstadt) und wir mussten für die Zeit hier kurzfristig ein Auto mieten. Dies ist deutlich sicherer für uns, denn in den letzten Tagen gab es immer wieder Probleme und wir sind liegen geblieben. Doch hier nahe Kévé wird die Möglichkeit eines Werkstattbesuches immer rarer.
Die 4 Crew-Mitglieder schlafen in einem gemieteten Haus direkt in Kévé, wo wir kochen und uns selbst verpflegen können. Ich selbst und Prince Badjene schlafen nur eine Straße weiter in einem Art Hostel. Dies ist hier leider wichtig für meine Sicherheit, da sich schnell im Dorf herumsprechen wird, dass ein "Yovoo" ("Weißer") - wie man in der Landessprache bezeichnet wird - hier übernachtet.
Hier von Kévé aus fahren wir wieder sternförmig in verschiedene Dörfer und starten heute in Yometchin, einem Dorf, dass so klein und abgelegen ist, dass man es selbst trotz genauer Längen- und Breitengradangabe nicht auf Google "sehen" kann. Auch eine Straße hierhin ist nicht kartiert und wir fahren teilweise mitten durch den Busch. Nach ca. 30 Minuten Fahrt von Kévé kommen wir an und werden bereits von dem Dorf erwartet und offen willkommen. 77 Personen werden wir insgesamt an diesem Tag untersuchen und behandeln.
Hier zeigen sich vor allem Infektionskrankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber, Wurm-Infektionen des Magen-Darm-Traktes, Lungenentzündungen und auch Hauterkrankungen, bei denen mir besonders zwei Personen im Gedächtnis bleiben, deren Wunden an den Beinen so tief reichen, dass man den Knochen sehen kann. Wir haben zwar Material und Salben zur Wundversorgung mitgebracht und lassen ein wenig Material für Verbandwechsel hier; jedoch sind die Wunden so groß und tiergehend sodass hier eher chirurgische Maßnahmen angebracht wären, die wir vor Ort leider nicht durchführen können.